Unterschied zwischen Wirtschaftsfachwirt IHK und Betriebswirt IHK
Zuletzt aktualisiert: October, 2024
Das deutsche Ausbildungssystem mit dualer Berufsausbildung und vielfältigen Weiterbildungsmöglichkeiten macht es nicht immer leicht, den richtigen Weg bei der Weiterbildung einzuschlagen. Denn das Angebot ist groß und unübersichtlich. Dabei sorgen immer wieder die beiden Abschlüsse Betriebswirt und Wirtschaftsfachwirt, die bei der IHK angestrebt werden können, für Verwirrung. Dabei ist es gar nicht so schwer, die beiden Abschlüsse auseinanderzuhalten. Der Wirtschaftsfachwirt ist die erste Stufe auf dem Weg, sich für Führungsposition in einem Unternehmen zu qualifizieren. Der Betriebswirt ist der krönende Abschluss dieses Weges.
Erste Stufe: Der Wirtschaftsfachwirt
Wer nach Ausbildung und mehrjähriger Berufserfahrung eine Weiterbildung absolvieren möchte, kann mit der Qualifikation zum Fachwirt IHK einen ersten wichtigen Schritt gehen. Grundsätzlich sind Fachwirte dafür qualifiziert, in einzelnen Branchen Führungspositionen in Unternehmen zu übernehmen – es gibt Tourismusfachwirte, Industriefachwirte, Handelsfachwirte und mehr. Allein der Wirtschaftsfachwirt macht hier eine Ausnahme. Denn im Gegensatz zu anderen Fachwirtabschlüssen ist er nicht auf eine besondere Branche beschränkt.
Der Wirtschaftsfachwirt verfügt über eine generalistische Ausbildung, die ihn für gehobene Positionen im Management vieler Unternehmen qualifiziert.
Wer nach der Ausbildung und Berufserfahrung die Branche wechseln oder wer sich nicht auf einen zukünftigen Schwerpunkt festlegen möchte, findet mit der Weiterbildung zum Wirtschaftsfachwirt eine ideale Möglichkeit, branchenübergreifend zu lernen. Im Deutschen Qualifikationsrahmen steht der Wirtschaftsfachwirt neben den anderen Fachwirten auf der sechsten Stufe. Der Abschluss eines Wirtschaftsfachwirts ist damit einem Bachelor-Abschluss an Hochschule und Fachhochschule gleichgestellt.
Zweite Stufe: Der Betriebswirt
Wer in der Geschäftsleitung weiter aufsteigen möchte und einen tieferen Einblick in die wirtschaftlichen Zusammenhänge der Unternehmensführung gewinnen möchte, kann sich in einem zweiten Schritt zum Betriebswirt IHK weiterbilden. Die Themen der Weiterbildung vertiefen die Kenntnis, die zuvor durch die Weiterbildung zum Wirtschaftsfachwirt erlangt wurde. Insbesondere steht folgendes auf dem Lehrplan:
- Unternehmensmanagement
- Personalführung
- Produktionsplanung und Logistik
- Recht
- Steuer und Marketing
Die vermittelten Kenntnisse in wirtschaftlichen Fragen sind dabei so umfangreich, dass der Betriebswirt IHK im Deutschen Qualifikationsrahmen auf eine Stufe mit einem Master-Abschluss eingeordnet wird. Es handelt sich um den höchsten Abschluss, der im Rahmen von Weiterbildungen auf dem nicht-akademischen Weg erreicht werden kann.
Voraussetzung für die Weiterbildungen
Für die erste Stufe, die Weiterbildung zum Wirtschaftsfachwirt muss eine anerkannte Ausbildung im Rahmen des dualen Systems erfolgreich abgeschlossen sein und eine mehrjährige Berufserfahrung vorliegen. Die notwendige Länge der Berufserfahrung richtet sich dabei nach den Ausbildungsberufen und der ausgeübten Tätigkeit. Menschen kaufmännischer Ausbildung und kaufmännischer Tätigkeit müssen weniger Berufserfahrung nachweisen als beispielsweise Handwerker.
Für die zweite Stufe, die Weiterbildung zum Betriebswirt IHK ist es notwendig, die über Berufsausbildung und Berufserfahrung hinaus die Qualifikation eines Fachwirtes nachzuweisen. Der Fachwirt ist damit Voraussetzung für den Betriebswirt, allerdings muss es nicht unbedingt ein Wirtschaftsfachwirt sein. Auch Fachwirte anderer Richtungen können die Weiterbildung zum Betriebswirt IHK absolvieren.
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