Geprüfter Betriebswirt IHK & Kosten
Zuletzt aktualisiert: November, 2024
Unternehmen sind immer stärker auf qualifiziertes Personal in allen Bereichen angewiesen. Eine entsprechende Weiterbildung fördert die eigenen beruflichen Möglichkeiten und Aufstiegschancen im Unternehmen. Die Weiterbildung zum Betriebswirt IHK bereitet auf weiterführende Aufgaben vor und stellt einer der höchsten betriebswirtschaftlichen Abschlüsse dar. Für jemanden aus dem kaufmännischen Bereich ist die Weiterbildung zum Betriebswirt IHK eine optimale Wahl, sich auf zukünftige Führungspositionen vorzubereiten.
Aufgaben und Tätigkeitsbereiche eines Betriebswirts IHK
Ein Betriebswirt IHK findet seine Aufgaben und Tätigkeitsbereiche quer durch alle Branchen und Industrien im mittleren und höheren Management. Betriebswirte IHK können dabei Aufgaben aus allen betriebswirtschaftlichen Bereich übernehmen, von der Vorstandassistenz bis zu den Bereichen:
- Personal
- Marketing
- Unternehmensorganisation
- Management
- Rechnungswesen und Controlling
- Finanzierungs- und Investitionsmanagement
- oder auch im Projektmanagement
Anbieter für die Weiterbildung zum Betriebswirt IHK
Voraussetzung für die Weiterbildung zum Betriebswirt IHK
Die formalen Voraussetzungen zum Geprüften Betriebswirt IHK ergeben sich aus den Zulassungsverordnungen der IHK. Demnach kann sich eine Person zum Geprüften Betriebswirt IHK prüfen lassen, wer eine IHK-Aufstiegsfortbildungsprüfung zum Fachkaufmann oder Fachwirt erfolgreich absolviert hat oder einen dieser Fortbildung gleichgestellten Abschluss vorweisen kann.
Alternativ hat der Weiterzubildende eine staatliche oder staatlich anerkannte Prüfung an einer kaufmännischen Fachschule erfolgreich bestanden und kann zuzüglich eine mindestens dreijährigen Berufserfahrung vorweisen. Praxiserfahrung ist generell für die Weiterbildung wünschenswert.
- Eine erfolgreich abgeschlossene IHK-Aufstiegsfortbildungsprüfung zum Fachkaufmann oder Fachwirt
- Erfolgreich absolvierte Prüfung an einer Fachschule + Ausbildung + 3 Jahre Berufserfahrung
Aufbau und Ablauf der Weiterbildung zum Betriebswirt IHK
Wer sich für eine Weiterbildung zum Geprüften Betriebswirt IHK entscheidet, kann zwischen verschiedenen Arten der Weiterbildung wählen. Die Weiterbildung kann in Vollzeit, in berufsbegleitender Teilzeit und als Fernstudiengang absolviert werden. Vollzeit und berufsbegleitende Teilzeit sind als Präsenzveranstaltungen konzipiert, bei dem die Dozenten die Lehrinhalte vor Ort vermitteln.
Beim Fernlehrgang erarbeiten die Weiterzubildenden die Inhalte über Studienhefte zu Hause. Es müssen Einsendeaufgaben eingeschickt werden, die dann bewertet werden. Bei einigen Anbietern sind Online-Seminare möglich, es gibt zudem Präsenzphasen, wo en bloc Inhalte vermittelt oder wiederholt werden.
Von der Wahl des Weiterbildungstypus hängt auch die Dauer der Weiterbildung ab. Eine Weiterbildung in Vollzeit ist meist innerhalb von drei bis sechs Monaten absolvierbar, eine berufsbegleitende Teilzeit-Weiterbildung oder ein Fernstudium kann in der Regel zwischen zwölf und 24 Monaten absolviert werden. Nach erfolgreicher Teilnahme erhalten die Weiterzubildenden ein Abschlusszeugnis des jeweiligen Bildungsanbieters – das gilt für alle Arten der Weiterbildung -, mit denen sich die Weiterzubildenden zur Prüfung an der IHK anmelden können.
Die Weiterbildungsinhalte sind bei den (seriösen) Anbietern sehr ähnlich aufgebaut, da diese sich an die von der IHK geforderten Inhalten orientieren. Für die Weiterbildung zum Geprüften Betriebswirt IHK zählen zu den vermittelten Inhalten:
- Grundlagen der BWL und VWL
- Marketing
- Bilanz- und Steuerwesen
- Unternehmensführung und Management
- Organisation und Projektmanagement sowie
- Finanzwirtschaft
Hinzu kommen oft weitere Module, die zur Auffrischung bereits erworbener Kenntnisse aus der kaufmännischen oder fachwirtlichen Ausbildung dienen.
Die Prüfung zum Betriebswirt IHK
Nach der Weiterbildung kann sich der Weiterzubildende zur IHK-Prüfung anmelden. Die Prüfung wird bei der IHK abgelegt, die für den Prüfling jeweils zuständig ist. Die IHK informiert dann auch über Zeit und Ort der Prüfung. Dabei ist die eigentliche Prüfung in mehrere Teilprüfungen unterteilt:
- zwei schriftliche Prüfungsteile
- eine mündliche Prüfung
- eine Projektarbeit und
- ein fachbezogenes Abschlussgespräch.
Im ersten Block der schriftlichen Prüfung werden Inhalte zum wirtschaftlichen Handeln und betriebliche Leistungsprozesse gestellt. Sind alle Klausuren aus diesem Block bestanden, ist die Teilnahme am zweiten Teil der schriftlichen Prüfungen möglich. Hier werden Inhalte zu Management und Führung im Unternehmen abgefragt. Ist auch dieser Teil bestanden, steht im nächsten Schritt eine 30-minütige mündliche Prüfung an.
Die mündliche Prüfung kann auch in zweiten Prüfungsblock integriert sein. Es folgt die Projektarbeit zu einem vom Prüfungsausschuss ausgegebenen Thema, für die der Prüfling 30 Tage Zeit hat. Hier sollen die erworbenen Kenntnisse an einem komplexen Praxisbeispiel aufgezeigt werden. Im fachbezogenen Gespräch wird die Projektarbeit schließlich vom Prüfling präsentiert.
Kosten & Finanzierung der Weiterbildung zum Betriebswirt IHK
Die Kosten für die Weiterbildung zum Geprüften Betriebswirt IHK unterscheidet sich zwischen den verschiedenen Anbietern und auch zwischen den verschiedenen Möglichkeiten der Weiterbildung:
- Vollzeit
- Teilzeit
- Fernstudium
Ein seriöser Lehrgang liegt etwa zwischen 2.700 und 3.900 Euro.
Damit sind die reinen Lehrgangskosten gemeint. In vielen Fällen kommen Einschreibungs- und Prüfungsgebühren noch hinzu. Berücksichtigt werden sollten zudem Kosten für Lehrmaterialien und gegebenenfalls Fahrt- und Übernachtungskosten.
Variante | Kosten |
---|---|
Vollzeit | ca. 3.900 € |
Teilzeit | ca. 3.000 € |
Fernstudium | ca. 2.700 € |
Bei der Finanzierung der Weiterbildung zum Betriebswirt IHK gibt es verschiedene Alternativen. Einige Arbeitgeber fördern ganz oder teilweise die Weiterbildung. Ist das nicht der Fall, kann beispielsweise ein Antrag für eine Begabtenförderung gestellt werden (beispielsweise bei der IHK selbst), auch die Finanzierung über einen Bildungsgutschein der Bundesagentur für Arbeit beziehungsweise des Jobcenters ist möglich. Hier muss der Bildungsträger beziehungsweise der Lehrgang AZAV-zertifiziert sein (durchaus auch ein Qualitätsmerkmal). Nicht zuletzt ist auch eine Finanzierung über das Aufstiegs-BAföG möglich.
Wie anerkannt ist der Abschluss Betriebswirt IHK?
Der Abschluss Betriebswirt IHK ist bundesweit anerkannt und befindet sich innerhalb des IHK-Systems auf der höchsten Stufe der Weiterbildung. Der Abschluss ist eine sehr gute Möglichkeit, seine Karriere- und Aufstiegschancen deutlich zu erhöhen und sich für entsprechende Positionen mit Führungsverantwortung zu qualifizieren. Der Betriebswirt IHK ist dabei in allen Branchen durch alle betriebswirtschaftlichen Bereiche gefragt und angesehen.
Unterschied zwischen dem staatlich geprüften Betriebswirt und Betriebswirt IHK
Für viele ist irritierend, dass es im Weiterbildungssystem zwei unterschiedliche Betriebswirte gibt. Der staatlich geprüfte Betriebswirt unterscheidet sich vom Betriebswirt IHK im Qualifikationsniveau (mehr dazu hier: Unterschied staatlich geprüfter Betriebswirt und Betriebswirt IHK).
Während der staatlich geprüfte Betriebswirt einem Bachelor-Abschluss zugeordnet wird, befindet sich der Betriebswirt IHK auf Master-Niveau und ist somit der höhere Abschluss. Damit einher gehen auch höhere Prüfungsanforderungen und Zulassungsvoraussetzungen. Gleichzeitig empfiehlt man sich hier für vergleichsweise höhere Aufgaben in Unternehmen.
Mehr Informationen zur Weiterbildung zum Technischen Betriebswirt IHK findest du unter:
www.betriebswirt-technischer.de
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